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Stadtgeschichte

Geschichte der Stadt Tönnning

Die kleine Hafenstadt Tönning an der Eider blickt auf eine große und bewegte Geschichte zurück. Erstmals erwähnt wurde Tönning im Jahr 1187. In dieser Zeit wurden auch die Grundsteine für die St. Laurentius Kirche gelegt. Im Jahr 1414 wurde Tönning von den Dithmarschern niedergebrannt. Herzog Adolf von Schleswig-Holstein Gottorf ließ um 1580 das Tönninger Schloss erbauen. In den Jahren um die Jahrhundertwende 1600 wuchs Tönning zur bedeutenden Handelsstadt. Der Tönninger Hafen war einer der größten Umschlagplätze für Käse, Tiere und zahlreiche weitere Güter. 1590 erhielt Tönning das Stadtrecht.

Herzog Friedrich der III. baute Tönning um 1644 zu einer Festung mit insgesamt sieben Bastionen aus. Erste Angriffe von König Friedrich IV. konnte Tönning sich noch erwehren. Um 1714 wurde die Befestigungsanlagen geschleift. Im Jahr 1783 wurde das Tönninger Packhaus erbaut – zeitgleich mit der Fertigstellung des Eiderkanals, der die Nordsee mit der Ostsee verband. Zur damaligen Zeit war es eines der größten Speichergebäude an der Küste. Ein baugleicher Speicher steht noch heute an der Ostsee in Kiel Holtenau. Besondere Bedeutung erlangte der Tönninger Hafen mit der Elbblockade durch die Briten zur Zeit Napoleons. Da Tönning damals im neutralen Dänemark lag, wurden viele Waren über Tönning umgeschlagen und dann auf dem Landweg weitertransportiert.

Mit dem Bau des späteren Nord-Ostsee-Kanals durch Kaiser Wilhelm verlor Tönning seine Stellung als Handelshafen. Lediglich die Fischer legten noch im Tönning Hafen an. Mit dem Bau des Eidersperrwerks im Jahr 1972 verlegte man die Fisch- und Krabbenkutter an den dortigen Hafen. Viele weitere interessante Informationen rund um die langjährige Geschichte der Stadt Tönning finden Sie auf den Internetseiten der Gesellschaft für Tönninger Stadtgeschichte e.V..

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Historischer Hafen

Durch mehrere Stöpen (verschließbare Deichdurchfahrten) erreicht man den Tönninger Hafen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde der Hafen in seiner noch heute vorhandenen Form gegraben. Viele Jahrzehnte war Tönning einer der bedeutendsten Hafen- und Handelsplätze an der Nordsee. Erst mit dem Bau des Nord-Ostsee Kanals verlor Tönnings Hafen als wichtiger Warenumschlagplatz an Bedeutung.

Die kleine Hafenpromenade lädt zum Schlendern und Schlemmen ein. Genießen Sie Spezialitäten aus Eiderstedt und den wunderschönen Blick auf den Hafen.

Steht man heute an unserem malerischen und verträumten Hafen mit den Segelschiffen und kleinen Booten kann man sich kaum vorstellen, dass Tönning lange Zeit einer der wichtigsten Häfen der Westküste war und während der Elbblockade sogar den Hamburger Hafen ersetzt hat.

Allein im Jahr 1610 wurden 3 Millionen Pfund Käse exportiert. In den Jahren 1607 bis 1624 waren es durchschnittlich 2,7 Millionen Pfund. Auch 60.000 Pfund Weizen, dazu große Mengen an lebenden Tieren, Fleisch und Wolle wurden im 17. Jahrhundert jährlich am Hafen umgeschlagen.

Im Jahr 1613 wurde der künstliche dreiteilige Hafen gegraben, der bis zu 100 Schiffen damaliger Größe Platz bot, die ihre Waren nach ganz Europa brachten.

Die erste Werft für Holzschiffe wurde 1740 eröffnet und einige weitere folgten.

1783 wurde das Packhaus fertiggestellt und diente mit seinen ca. 4.000 Quadratmetern als wichtige Lagerfläche und Warenumschlagplatz.

Als im Oktober 1784 der Eiderkanal eröffnet wurde, profitierte Tönning als Binnenhafen vor der offenen Nordsee. Viele Schiffe legten hier auf ihrer Reise zur Ostsee an, um sich für die Fahrt auszurüsten.

Absolute Höhepunkte verzeichnete der Hafen in den Jahren 1803 bis 1807 zur Zeit der Elb-Blockade und der Kontinentalsperre. In dieser Zeit landete der gesamte für Hamburg bestimmte Verkehr in Tönning, von wo aus dieser von Kaufleuten über Land weitertransportiert wurde. Auch die Niederländische Ostindien-Kompanie nutzte den Hafen ab 1805 für Transporte nach z.B. Kopenhagen. In Tönning trafen sich Handelsherren aus ganz Europa. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden bis zu 4.300 Schiffe in Tönning registriert.

Als 1895 der heutige Nord-Ostsee-Kanal eröffnet wurde, endete die pompöse Ära unseres Hafens, da die Schiffe nun den Weg über die Elbe und nicht mehr über die Eider in die Nordsee nahmen.

Die Bedeutung als Fischereihafen verlor Tönning mit der Fertigstellung des Eidersperrwerks 1972, als die Fisch- und Krabbenkutter dorthin verlegt wurden.

Der historische Hafen konnte in seiner geschaffenen Form bis heute erhalten werden und spiegelt sich in einer Vielzahl von alten Gebäuden und Architektur wider. Es gibt zahlreiche markante Bauwerke wie z.B. das Skipperhuset mit seinem charakteristischen Glockenturm, das strahlend weiße Gebäude des Wasser- und Schifffahrtamtes, die kleine ehemalige Holzschiffwerft und natürlich das denkmalgeschützte Packhaus, das sich noch annähernd im Originalzustand befindet.

Das imposanteste Gebäude Tönnings ist das historische Packhaus am Hafen. Im Jahr 1783 gebaut diente es viele Jahr als Warenlager. Heute kann hier eine Ausstellung zur Tönninger Stadtgeschichte besucht werden.

Zur Weihnachtszeit verwandelt sich das monumentale Gebäude in den längsten Adventskalender der Welt. Seit 1997 steht das Tönninger Wahrzeichen damit im Guiness-Buch der Rekorde.